Denn dunkel ist dein Herz - Pearse, L: Denn dunkel ist dein Herz - Till we meet again by Lesley Pearse

Denn dunkel ist dein Herz - Pearse, L: Denn dunkel ist dein Herz - Till we meet again by Lesley Pearse

Autor:Lesley Pearse [Pearse, Lesley]
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Roman
ISBN: 9783838712352
Herausgeber: Lübbe
veröffentlicht: 2011-07-05T22:00:00+00:00


KAPITEL 12

In den Wochen, die ihren Enthüllungen Steven gegenüber folgten, nahm Beth eine leise Veränderung bei sich selbst wahr. Nichts Dramatisches, aber sie schien anderen Menschen gegenüber weniger distanziert zu sein, weniger auf der Hut und gewiss weniger pessimistisch. Am Morgen nach ihrem Gespräch mit Steven war sie für einen Moment in Panik geraten, voller Angst, er könne weitergeben, was sie ihm offenbart hatte. Doch sobald sie ihn an diesem Tag sah, bemerkte sie in seinem Gesicht etwas, das ihr sagte, dass er ihr Vertrauen niemals missbrauchen würde.

Vielleicht war es nur das, das alles besser machte - sie konnte sich nicht daran erinnern, jemals zuvor irgendjemandem bedingungslos vertraut zu haben. Selbst als Weihnachten bedrohlich näherrückte, verspürte sie nicht ihre gewohnte Mutlosigkeit. In der Mittagspause kaufte sie Geschenke für ihre Nichten und Neffen und stellte fest, dass es ihr Spaß machte. Als Serena anrief und sie einlud, sagte sie sofort zu, ohne erst zu fragen, ob Monty für die Feiertage aus dem Heim kommen würde.

Glücklicherweise, so erzählte sie Steven später lachend, hatte Serena dann erzählt, dass er ohnehin im Heim bleiben werde. Ihre gute neue Weihnachtsstimmung ging eben doch nicht so weit, dass ihr der Anblick ihres Vaters willkommen wäre.

Was Steven betraf, so hatte er Anna endlich ein Ultimatum gestellt. Zu seiner ungeheuren Überraschung hatte sie die Gelegenheit nicht genutzt, um ihn zu verlassen, wie er erwartet hatte, sondern war schnurstracks zu ihrem Arzt gegangen, um sich beraten zu lassen. Er hatte ihr empfohlen, eine Woche in einer Privatklinik für Alkohol- und Drogenabhängige zu verbringen, und sie hatte fast sofort ein Zimmer in einer dieser Kliniken reserviert. Jetzt war sie wieder zu Hause und gab sich mithilfe der Anonymen Alkoholiker und Steven größte Mühe, für immer vom Alkohol loszukommen.

Steven war vorsichtig optimistisch. Seine Freude darüber, dass Anna bei ihm und den Mädchen bleiben wollte, machte ihm sowohl für ihre Genesung als auch für ihre Ehe Hoffnung, aber gleichzeitig war er sich darüber im Klaren, dass es irgendwann wahrscheinlich einen Rückschlag geben würde. Das war das Härteste für ihn, denn obwohl er wusste, dass Vertrauen von größter Wichtigkeit war, fiel es ihm schwer, tagsüber nicht ständig bei Anna anzurufen, um sie zu überprüfen.

Beth war häufig gerührt, wenn sie beobachtete, wie viel Verständnis Steven für die Schwächen anderer aufbrachte. Eines Tages erzählte sie ihm beim Mittagessen, das sie jetzt ziemlich oft gemeinsam einnahmen, dass ihre Freundschaft mit ihm für sie wie ein Licht war, das plötzlich in ihrem Leben angeknipst worden war. Und so war es wirklich: Er hatte Licht in die dunklen Winkel ihres Geistes geworfen.

Tatsächlich war es Liebe, was sie für Steven empfand, obwohl sie dies natürlich nicht aussprach, aus Angst, missverstanden zu werden. Schließlich war es eine Liebe der platonischen Art, nicht der romantischen. Sie liebte sein Mitgefühl, die kleinen Freundlichkeiten, mit denen er beinahe jeden Menschen bedachte, mit dem er in Berührung kam. Beth hatte noch nie zuvor einen Vertrauten besessen und auch nie gedacht, einen zu benötigen. Doch es tat ihr so gut zu wissen, Steven alles erzählen



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